Die Verteidigungsstellung von Vancura.
Der schwarze Turm sperrt den weißen König von der oberen Hälfte des Brettes ab und ist durch den Kg7 auf f6 sicher zementiert. Von dort steht ihm auch die f-Linie für seitliche Schachgebote zu Verfügung, falls der weiße König zum Damenflügel läuft. Zudem ist der Ba6 ist angegriffen, was den weißen Turm an die a-Linie bindet und sobald der Bauer vorzieht, folgt Ta6. Schwarz hat alles im Griff und das Remis sicher. Der Weg zu dieser Stellung ist allerdings nicht immer einfach.
Diese Stellung ergab sich in der Partie Radjabov - Nakamura, 2014
57...Ta5 sperrt den König ab 58.Kf4 Schwarz muss nun den Turm nach f6 überführen, aber sofort 58...Tb5? geht nicht mit dem König auf f7: 59.a7 (droht Tf8+) Ta5 60.Th8 Txa7 61.Th7+ Dieses Motiv kennen wir schon. 58…Kg7! 59.Ke4 (a7 führt nur wieder hierhin) Tb5 58...Kg7 59.Ke4 Tb5 60.Ta7+ Kg6! Der König bleibt am Feld f6 auf das der Turm überführt werden soll. 61.Kd4 (61.Tb7 Ta5) 61...Tb6 62.Ke5 Tc6 (62...Tf6? wäre zu früh: 63.Ta8! und in Kürze kommt wieder der Schlag Tg8+) 63.Ta8 Kg7 62…Tc6 63.Ta8 Kg7 Und nun hätte Schwarz nach 64.Kd5 Tf6 die Vancura-Stellung erreicht. Radjabov entschied sich stattdessen für 64.Ta7+ Kg6 65.Te7 Txa6 66.Te6+ Txe6+ 67.Kxe6 Remis
Wenn Sie das Partiefragment mal mit der Tablebase durchspielen, werden Sie sehen, dass auf dem Weg zur Vancura-Stellung noch mehr Fallstricke lauern als hier angegeben.