Schachendspiele - leicht gemacht

Philidor

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Gelingt es Schwarz, seinen König vor den Bauern zu bringen, sind seine Remischancen recht groß.

1…Td1+? wäre hier ein Fehler. Schwarz darf den König nicht nach e6 lassen, denn dort ist er durch seinen Bauern vor rückwärtigen Schachgeboten geschützt ("Regenschirm").

Schwarz muss den weißen König zunächst absperren: 1...Th6! Der Turm pendelt nun auf der 6. Reihe hin und her. Erst wenn Weiß die Absperrung mit 2.e6 unterbricht, kehrt er auf die 1. Reihe zurück.

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2.e6 Th1! Nun erst sind die rückwärtigen Schachgebote effektiv, denn jetzt kann sich der weiße König nicht mehr auf e6 verstecken. 3.Kd6 (droht Matt) Td1+ 4.Ke5 Te1+ =

Das Bauernendspiel nach 3.Ta4 Td1+ 4.Td4 Txd4+ 5.Kxd4 Ke7 6.Ke5 Ke8 ist ebenfalls Remis-Siehe hierzu die Bauernendspiele

Macht es einen Unterschied, wenn in der Ausgangsstellung Weiß am Zug ist? 1.e6 Td1+ oder 1.Ke6 Th6+ führt zu obigen Abspielen. Aber Weiß kann 1.Kd6! versuchen. Dadurch, dass er seinen Bauern nicht selbst blockiert hat, droht er nun 2.Ta8+ Kf7 3.e6+

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Schwarz muss nun aufpassen!
Nicht das verlockende Schach 1...Td1+? 2.Ke6 (droht Matt) Kf8 3.Ta8+ Kg7 4.Ke7 nebst 5.e6 +-
Und auch nicht das schematische 1...Th6+? 2.e6 (auch hier droht Matt) Kf8 3.Ta8+ Kg7 4.Kd7 +-
Schwarz muss den einzigen Zug 1...Te1! finden. Nun hat der Turm den Bauer im Visier und die Drohung 2.Ta8+ Kf7 3.e6+ ist damit entschärft, denn dann würde der Bauer ja einfach fallen. Nach 2.Ke6 (2.e6 Td1+) Kf8 kann Schwarz die Stellung Remis halten. Siehe hierzu: Kurze Seite vs Lange Seite